Freitag, 30. Dezember 2011

Schale 'teardrops' JanuarFrost - Schüsseln & Schalen - von sommerkeramik - DaWanda


Samstag, 17. Dezember 2011

Morgen Kinder wird´s was geben...

und sommerkeramik ist mit dabei
Ich mach´s mir gemütlich und dekoriere meinen Stand mit meinem knallgrünen Lieblingsteppich, dem schnöden Blumenständer aus meiner Küche (natürlich mit schickem Gefäß darauf) und, und, und
Ich freue mich auf euren Besuch!

Mittwoch, 14. Dezember 2011

"Plattenbauten" - Projekt Kagel (2)

Ebenso wie die Dorfkirche entsteht auch die ehemalige Dorfschule Kagel aus einzelnen Platten, die nachdem sie mit Fenstern und markanten Mauersimsen ausstaffiert sind, zusammengesetzt werden.
Teelichter bringen die kleinen Modelle zum Leuchten.
Heute befindet sich in dem Haus das Museum des Heimatvereins Kagel.
Frau Dr. Turowski gab mir eine fachkundige Führung durch die Sonderausstellung "Kagel und seine Wasser", welche sich im Dachgeschoss befindet. Und sie berichtete mir von den aufwendigen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten besonders der historischen Dachbalken, die durch schwere Stahlträger gestützt werden. Ich konnte erahnen wieviel Zeit und Hingabe die Arbeiten erforderten. Die regen MitgliederInnen des Heimatvereins Kagel, die das geschaffen hatten, lernte ich bei der Vorstellung der Idee zu den Kirchen- und Schulmodellen im September kennen. Ich würde mich sehr freuen, wenn interessante Fakten und Anekdoten zur Kirche und Dorfschule in diesen Blog einfließen. Bitte senden Sie mir dazu eine Mail an: clayboy@hotmail.de oder schreiben Sie direkt einen Kommentar unter diesem Beitrag.

Samstag, 26. November 2011

"Plattenbauten" - Projekt Kagel

Der Ort Kagel im Landkreis Oder/Spree gehört zur Gemeinde Grünheide und liegt etwa eine Autostunde östlich von Berlin. Ein sehr engagierter Heimatverein kümmert sich um den Erhalt der Alten Dorfschule und baute diese in unzähligen Stunden liebevoll zu einem Heimatmuseum um. Zentral gelegen und weithin sichtbar ist die Dorfkirche. Bei einem Treffen mit Frau Dr. Elisabeth Turowski vom Heimatverein entstand die Idee, die Kirche als verkleinertes Modell nachzubauen.
Diese Aktion soll der Auftakt sein, für ein weiteres Projekt. Gemeinsam mit Jugendlichen des Dorfes wird ein topographisches Modell des Ortes entstehen, mit Abbildung des Baberow- und Bauernsees, historischer Gebäude (Jagdschloss, Dorfschmiede) und den ehemaligen Flurgebieten. Dazu später mehr.
Zunächst zum Modell der Kirche:
Grundlage bilden einzelne Platten, die zwischen Zeitungslagen antrocknen und dann mit den Fenstern und markanten Mauerteilen ausstaffiert werden. Sind die Platten so trocken, dass sie sich kaum noch verbiegen, werden sie auf einen Rahmen gesetzt.
Ist das Kirchenschiff mit dem Dach bedeckt, fertige ich den Turm für die Vorderseite und die Rotunde für die Rückseite an.
Entscheidend ist bei den vielen Details
das "richtige" Werkzeug. So schneide ich mir aus einer alten Chipkarte ein Zentimeter-Maß, welches zum Markieren des Abstandes zwischen den Fenstern dient. Ein Maniküre-Messer ist optimal zum Ausschneiden der Fenster-Rundungen. Für die Form der Fenster modelliere ich aus einer lufttrocknenden Knetmasse einen Stempel vor, der sich immer wieder einsetzen lässt.
Sind Turm und Rotunde an das Kirchenschiff mittels Schlicker (dünnflüssiger Ton) angesetzt, geht´s ans Finish. Das Dach wird mit Manganoxid schiefergrau eingefärbt. Feine Linien, im Original ziegelrote Backsteine, ziehen sich um das Kirchenschiff. Porzellan-Schlicker wird als Uhr auf den Turm mittels Pinsel aufgebracht.
Unter dem Dach gibt es halbkreisförmige Einkerbungen.
Die Kirche muss vor dem Brennen nun langsam trocknen, damit sich zwischen den Platten keine Risse bilden. Hier schon mal ein Blick darauf:

Montag, 7. November 2011

Nacht und Nebel - ein Blick zurück

Am vergangenen Samstag gab es in mehr als 100 Lokalitäten in Berlin/Neukölln Kunst zu begehen und zu bestaunen. Die vom Schillerpalais Neukölln veranstaltete Aktion "Nacht und Nebel" ist die kleine herbstliche Schwester vom großen sommerlichen Festival-Bruder "48 Stunden Neukölln".
In meiner Werkstatt zählte ich etwa 70 Besucher. Im Hauseingang lockte zunächst eine Installation aus Porzellan-Lampen mit einer Klangcollage aus Alltagsgeräuschen den Passanten von der Straße.
"Ist das Kunst oder kann das weg?"- ok, dieser Kommentar stand einigen Besuchern ins Gesicht geschrieben, wenn sie auf die weiße Brühe am Boden blickten, die ein Scheuerlappen notdürftig wegzuwischen schien. Aber wer sich die Mühe machte und ein zweites Mal hinsah, erkannte das die Struktur des Lappens in den Porzellanlampen wiederzufinden war. "Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder"- nein, müssen Sie nicht, aber manchmal lohnt es sich einfach einen Moment seine Klappe zu halten und auf das Glucksen von einer Kaffeemaschine, Glockenläuten, Wortfetzen (um einige Beispiele aus der Klangcollage zu nennen) zu lauschen = ein festgehaltener Moment in unser ach so quadratisch-praktisch-tupper-ikea-spülmaschinentauglich- verseuchten-guten (?) Zeit. "Ach, DU schon wieder!", so der Kommentar eines Hausmitbewohners, sei hier noch kurz erwähnt und jetzt halte ich MEINE Klappe, den "Kunst" zu erklären, DAS GEHT GAR NICHT!
Und ein Dankeschön an die Vielen, die es auch noch in meine Werkstatt geschafft haben und auf dem großen Tisch eine Präsentation meiner momentanen Arbeiten begutachteten.
(Lieber Hausmitbewohner, auch im kommenden Jahr plane ich an "Nacht und Nebel" teilzunehmen. Lass Dich überraschen!)

Samstag, 22. Oktober 2011

Derbuka (2)

Als Nächstes drehe ich das Unterteil/den Standfuß. Der Fuß hat eine stärkere Wandstärke als das Original, um ein erneutes Zerbrechen zu vermeiden.
Und nun können Ober- und Unterteil aufeinandergesetzt werden. Dazu werden beide Ränder aufgerauht, was eine größere Oberfläche und damit bessere Haftung bewirkt. Eine ordentliche Portion Schlicker, dünnflüssiger Tonbrei, wird als "Kleber" aufgetragen. Absolute Genauigkeit ist gefragt, mehrmaliges Versäubern der Naht und ständige Kontrolle der Trocknung ist unabdingbar.
Die Derbuka darf nun trocknen. Aufgrund der Größe und Wandstärke kann das bis zu zwei Wochen dauern. .....
In der Zwischenzeit mal kurz ein paar Fakten zum Instrument Darbuka, auch als Derbouka, Derbuka transkripiert. Sie stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten und arabischen Nordafrika. Ihr kelchförmiger Korpus ist traditionell aus Ton/Keramik und mit Ziegenhaut bespannt. Es gibt auch moderne Varianten aus Metall, die aber weniger Klang oder "Leben" haben, versicherte mir der Neuköllner Musiker. Darbukas werden meist im Sitzen auf den Oberschenkeln liegend gespielt, im Stehen werden sie unter eine Achsel geklemmt. Es werden alle zehn Finger benutzt. Die beiden grundlegenden Schläge, die eine Darbuka erzeugen kann, sind ein Basston (dum), der mit der ganzen Hand in der Mitte zwischen Rand und Mittelpunkt gespielt wird und ein hoher Ton (tak), der mit den Fingern direkt am Rand gespielt wird. Davon können zahlreiche technische und klangliche Varianten abgeleitet werden. [Quelle: Wikipedia]

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Derbuka (1)

Für einen Musiker in Berlin/Neukölln fertige ich die Replik einer Derbuka, einer afrikanischen Trommel aus Keramik bespannt mit Ziegenhaut, an. Der Fuß des Originals ist zerbrochen; Kleben kommt nicht in Frage, da die Trommel wahrscheinlich dann nicht gut klingen würde.

Also drehe ich den Resonanzkörper aus Keramik neu.
Der verwendete Ton hat eine Schwindung beim Brennen von 10% (kleines Quadrat auf der Zeichnung ist die Schwindungsprobe).




Das ist das Original mit dem zerbrochenen Fuß.

Die Trommel ist aus zwei Teilen gefertigt, die im halbtrockenen Zustand aufeinander modelliert werden. Ich beginne mit dem Oberteil, auf dem Kopf stehend gedreht. Ein so wuchtiges Element braucht seine Zeit, bevor es von der Töpferscheibe abgehoben werden kann. Es muss antrocknen, schließlich darf es sich nicht verziehen und unrund werden.
...

(wird fortgesetzt)

Mittwoch, 14. September 2011

Heiß, heiß Baby!

 Der erste Brand nennt sich Schrühbrand. Die Teile können, sofern sie keiner Spannung ausgesetzt sind, sogar übereinander gestapelt werden. Den Ofen so dicht wie möglich zu bestücken, ist eine kleine Wissenschaft für sich. Zunächst erfolgt die Aufheizphase bis 600° Celsius mit ca. 100 bis 200 °C pro Stunde, die Restfeuchte entweicht, das Volumen der Gefäße schwindet um ca. 8%.
Bei 575 °C etwa liegt der sogenannte Quarzsprung: Die Struktur des Tones verändert sich, die Tonplättchen verzahnen miteinander und legen sich in Schichten übereinander. Und dann geht´s hoch bis 900 bis 960 °C, 10min Temperatur halten und fertig.

Ist der Ofen auf 200° C abgekühlt, kann er langsam geöffnet werden und es geht ans Glasieren.
Der Fuß der Stücke wird nicht glasiert, da Glasur ein glasartiger Überzug ist und auf der Ofenplatte aufschmelzen würde. Kennt man seine Glasur gut, lassen sich schöne Effekte auf den Gefäßen durch gezieltes Aufbringen erreichen, z.Bsp. ganz keck mal einen etwas dickeren Tropfen im Inneren einer Schale ablaufen lassen.
Und der Ofen wird ein zweites Mal "gesetzt". Diesmal heißt es Vorsicht: Die glasierten Stücke dürfen sich nicht berühren und sollten einen Fingerbreit Abstand zueinander haben, da sie während des Brennvorgangs kurzzeitig sogar an Volumen zunehmen.
Der Glattbrand/Glasurbrand hat eine Endtemperatur von 1240 °C. Für das Service "Wernerin" habe ich eine rotbrennende Steinzeugmasse verwendet, die dunkelbraun wird und mit 1240 °C richtig knackig ausgebrannt ist und damit eine sehr gute Scherbenqualität hat. Auch die Glasur gewinnt ein schönes Farbspektrum in diesem Bereich. Ich glaube 20°C mehr und der Ton wäre überbrannt und würde hässliche Blasen bekommen.
Bis auf die großen Essteller konnte ich alle Teile in einen Barnd stellen.

Montag, 29. August 2011

Kurven für die Schönheit

Als Nächstes drehe ich die MüsliSchalen und Tassen für das Service "Wernerin".
Schalen drehen ist eine dankbare Sache.
Über einem schlanken Fuß erhebt sich der Bauch der Schale parabelförmig und mündet in den Rand oder in der Töpfersprache gesagt: die Lippe.
Die Lippe ist außen gerade und innen hat sie einen kleinen Wulst. Damit ist sie gegen Stoß geschützt und die Flüssigkeit fließt beim Trinken besser zurück. Außerdem schmeichelt es dem Mund beim Benutzen. Glaubst Du nicht? Probier´s aus!

Beim Abdrehen des Fußes ist es mir wichtig einen kleinen angeschrägten Steg stehen zu lassen. Dieser dient als "Grenze" für die Glasur und sorgt optisch dafür, dass die Schale eine Leichtigkeit bekommt und nicht "plump" auf dem Tisch steht.
Ok, und zum Schluß für heute doch noch etwas Töpfer-Romantik: Der Töpferguru Bernhard Leach sagte einmal gute Keramik müsse "Kurven für die Schönheit und Kanten für die Kraft" haben. In diesem Sinne: Schaffe, schaffe!

Dienstag, 23. August 2011

Service "Wernerin" (2)

Ein Teller hat einen Spiegel, das meint die Fläche, und eine Fahne, also einen Rand, der entweder fließend an den Spigel grenzt oder deutlich davon abgesetzt ist. Service "Wernerin" wird einen kleinen verdickten Rand haben. Das sorgt zum Einen für mehr Bruch- und Stoßfestigkeit des Geschirrs im täglichen Gebrauch und ist zum Anderen ein optisch markanter Punkt der ansonsten schlichten Formen.
Der Boden der Teller hat zwei Standringe; der Innere stützt den Spiegel ab, damit sich dieser beim Brennen nicht absenkt. Und in den Spiegel ziehe ich beim Abdrehen locker flockig von innen nach außen eine Spirale, die ein wenig an eine Nautilus- Schnecke erinnern soll.

Sonntag, 21. August 2011

Service "Wernerin" (1)

Eine feine Sache: Ein komplettes Service, bestehend aus 6 Frühstückstellern, 6 großen Esstellern, 6 flachen großen Tassen und 6 Müslischalen wurde bestellt. Und weil ich die Lady, die es haben möchte, kenne und gern mag, taufe ich es auf den Namen Service "Wernerin" (ein Insider, ;-) ).
Ich beginne mit den Frühstückstellern, der einfachsten Übung, da die zu verdrehende Menge Ton gut zu händeln ist. Dazu schneide ich von einer Walze möglichst gleich große Stücke ab (etwa 500g, wenn ich sie auswiegen würde); aus Erfahrung weiß ich, wieviel das etwa sein muss. Im Laufe des Drehprozesses korrigiert sich die Menge noch etwas.
(wird fortgesetzt)

Mittwoch, 17. August 2011

Ganz bei der Sache

Am Wochenende war Geburtstagstöpfern bei sommerkeramik angesagt. 5 Mädchen im Alter von 12 bis 13 Jahren kamen in meine Werkstatt und modellierten Schmuckstücke aus Ton, die sie auch gleich mit Engobe (fein aufbereiteter und dünnflüssiger Ton, der mit Farboxiden eingefärbt ist). Schmetterlinge, Herzen, Puzzleteile als Kettenanhänger entstanden. Aber zunächst fertigten alle ein Namensschild an, damit ich eine Chance hatte, den wild schnatternden "Entenhaufen" auseinanderzuhalten. Und doch gab es diese Momente der Stille, wenn alle, tief über ihre Arbeiten gebeugt, werkelten und ganz bei sich und dem Material waren. Fein, fein!

Dienstag, 2. August 2011

Trocknungsprozess


Endlich wieder Sonne, nach x Tagen hat es aufgehört zu regnen. D.h. ich kann abdrehen (die Gefäße kommen verkehrt herum erneut auf die Töpferscheibe und der Boden/Fuß wird mittels Abdreheisen ausgedünnt, versäubert). Zum Trocknen stelle ich die Stücke ans geöffnete Fenster, wo sie innerhalb von Minuten trocknen. Super!

Sonntag, 24. Juli 2011

25.07.
ok, die Lust kommt beim Machen, sag ich mir immer.
Zunächst Ton kaufen fahren, bei Börkey - Paulsborner Straße/Berlin. Zwar etwas teuer, aber man kriegt alles was man braucht und unter Umständen sogar noch eine fachmännische Beratung. Masse: 311, rot-brennend ohne Schamotte, ganz wichtig.
30.07.
Eine verregnete Woche geht zu Ende, doch der Regen hat kein Ende. Ich habe viel gedreht für eine Töpferei im Spreewald, die die Stücke dann brennen wollen und mit dem für sie typischen Dekor bemalen. Problem ist echt die Feuchtigkeit, denn trotz weit geöffneten Fenstern trocknet alles äußerst langsam. Aber um die Stücke abdrehen zu können, d.h. den Fuß auszudünnen und die Wandung zu glätten, müssen sie lederhart sein, also geradenoch feucht und fast schon trocken. Im lederharten Zustand ist der Ton äußert flexibel, ohne sich allzusehr zu verformen, dem Drücken auf einen Fußball vergleichbar, dem etwas Luft fehlt.
Ich werde wohl den Heißluftfön zum Einsatz bringen müssen.